Welche seriösen Therapien gibt es?
Die wissenschaftlich weltweit anerkannten Grundtherapieformen bei
Schnarchen und Schlafapnoe sind Operationen, Atemmasken und
Schnarcherschienen.
Nebenstehende “Therapie-Pyramide” zeigt, in welchem Verhältnis bei diesen
Therapien Kosten, Risiken und wahrscheinlicher Therapieerfolg zueinander
stehen. Je weiter oben die Therapie steht, desto kostenintensiver und
potentiell risikoreicher ist sie; je breiter, desto besser im Durchschnitt die
Erfolgsaussichten und desto mehr Schnarcher können damit im Schnitt
erfolgreich therapiert werden.
Eine goldene Regel in der Medizin besagt, daß Therapien immer so
auszuwählen sind, daß die Risiken und Kosten möglichst gering, die
Erfolgswahrscheinlichkeit hingegen möglichst hoch sind.
Daraus ergibt sich, daß man die Stufen der Therapie-Pyramide
sinnvollerweise immer “von unten nach oben” erklimmen sollte. Die meisten
Nur-Schnarcher können bereits mit Schienen erfolgreich und dabei am
kostengünstigsten, angenehmsten und risikoärmsten therapiert werden. Wo
das nicht geht oder nicht ausreicht, können Atemmasken die Lösung sein. Nur
in sehr wenigen Fällen kommen diese beiden Therapien nicht infrage, sodaß
stattdessen eine OP in Betracht gezogen werden kann.
Bei Schlafapnoikern kommen zum meist nur lästigen Schnarchen auch noch
potentiell gesundheitsgefährdende Atemaussetzer hinzu. Die Therapie-
Pyramide gilt grundsätzlich auch hier, allerdings liegen Atemmasken beim
Therapiererfolg und beim Anteil therapierbarer Personen hier fast gleichauf
mit den Schienen.
Grund: Schienen helfen zwar fast immer sehr gut gegen einfaches
Schnarchen, aber nur in leichten bis mittelstarken Fällen von Atemaussetzern.
Hier kann der sogenannte Apnoe-Hypopne-Index (AHI) pro Stunde als grobe
Orientierung genommen werden, sofern dieser bei einer Untersuchung im
Schlaflabor oder mithilfe eines tragbaren Meßgerätes zuhause festgestellt
wurde. Liegt der AHI im Bereich von 0 bis 20, sollte man es zunächst mit
Schienen versuchen, bei Werten zwischen 20 und 30 sollte man dies nur nach
Abklärung mit einem Fachmann versuchen, bei deutlich über 30 ist hingegen
mit einer erheblichen Einschränkung der Wirkung zu rechnen.
Direktlinks zu den wissenschaftlich anerkannten Therapieformen:
Die obige Therapiebewertung darf keinesfalls so
verstanden werden, daß z. B. OPs immer
schlechter sein müssen oder daß
Schnarcherschienen in jedem Fall den
Atemmasken vorzuziehen seien. Jede dieser
Therapieformen kann die Richtige oder die
Falsche, manchmal sogar die einzige sinnvoll
anwendbare sein, es kommt ganz auf den
individuellen Fall an. Die Entscheidung für oder
gegen eine dieser Therapien sollte daher von
einem mündigen, gut informierten Patienten,
idealerweise nach individueller Beratung durch
einen kompetenten Arzt oder sonstigen
Therapiefachmann, getroffen werden. Wir
empfehlen ausdrücklich, sich immer aus so vielen
Quellen wie möglich zu informieren! Hören Sie
auf den Rat Ihres Arztes und holen Sie im Zweifel
eine zweite oder dritte Meinung ein. Am besten
natürlich von jemandem, der kein eigenes
Interesse daran hat, die eine oder andere
Therapieform bevorzugt zu empfehlen.
Initiative Schnarchfrei
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